M-BUS
In diesem Bereich wird die M-BUS Schnittstelle konfiguriert.
Für die Kommunikation mit M-BUS Geräten ist ein RS232 - M-BUS Gateway
nötig da M-BUS keine Standardschnittstelle wie etwa RS485 verwendet.
easymaster kann mit jedem Gateway kommunizieren, welches die Daten von
der RS232 unverändert an die M-BUS Schnittstelle weiterleitet.
Neue Geräte können über die Importfunktion schnell und einfach
hinzugefügt werden. Durch ein Vorlagensystem können manuell angelegte
Geräte exportiert und als Vorlage für andere Projekte verwendet werden.
Um ein neues M-BUS Gerät zu konfigurieren, klicken Sie auf das "+"
Symbol in der Toolbar, um eines zu löschen auf das "-" Symbol. In jeder
Zeile wird ein M-BUS Gerät dargestellt. Mit den Standardfunktionen kopieren
Strg+C und einfügen Strg+V können Zeilen einfach weiter kopiert werden.
Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf eine Zeile um Optionen
auszuwählen.
Variablen generieren:
Über den Button "Alle Variablen neu generieren" werden Variablen
für
alle M-BUS Geräte in der Liste erzeugt. Als Hauptgruppe ist 1300
fest
vorgegeben, als Mittelgruppe wird die Nummer aus der Spalte MG
verwendet. Als Untergruppe wird die Indexnummer aus dem Dialog Daten
verwendet.
Ausnahme: Ist die Option in der Spalte Auslesung anz. auf Multi Frame
eingestellt, wird als Untergruppe die Zeilennummer aus dem Dialog Daten
verwendet. Das heißt wenn hier Daten gelöscht oder neu
eingefügt werden, ändert sich auch die Reihenfolge der
Variablen die generiert werden, diese müssen dann ggf. auch neu
verknüpft werden. Diese Unterscheidung ist aus
Kompatibilitätsgründen nötig.
Name
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Beliebiger Name, dieser Wird beim Generieren von Variablen als Kommentar verwendet
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ID oder SER. NR.
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ID oder Seriennummer des M-BUS Gerätes.
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MG
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Mittelgruppe für das
automatische Anlegen von Adressen. Für M-BUS Geräte ist die
Hauptgruppe 1300 fest vorgegeben. Die Mittelgruppe kann frei gewählt
werden, diese muss jedoch eindeutig sein damit für jedes Gerät ein
eigener Satz von Adressen generiert wird. Gibt es nur einen Bus,
beispielsweise alle Geräte sind an einer
Schnittstelle, kann als Mittelgruppe die ID verwendet werden. |
Abfrageintervall s
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Intervall
in dem das M-BUS Gerät ausgelesen wird. Manche M-BUS Geräte besitzen
eine Funktion die das häufige Auslesen verhindert, beispielsweise wird
nur eine gewisse Anzahl Auslesungen pro Stunde oder Tag erlaubt, bei zu
vielen Auslesungen antwortet der Zähler dann unter Umständen nicht mehr.
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Typ
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- Primäradressierung: Bei Adressierung über die Primäradresse erfolgt die Abfrage über die ID bzw. Primäradresse
des Zählers. Diese Adresse muss am Zähler eingestellt werden
und muss eindeutig im M-BUS Netzwerk sein.
- Sekundäradressierung:
Bei der Adressierung über die Seriennummer erfolgt die
Adressierung über die Seriennummer des Zählers, diese muss 8
stellig sein und ist meist am Zähler aufgedruckt.
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Auslesung anz.
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Hier kann eingestellt werden, ob
die Auslesung des Zählers mehrere Datensätze umfasst. Ob der
Zähler die Daten in mehrere Datensätze aufteilt, muss im
Handbuch des Zählers nachgelesen werden. Bitte beachten Sie auch
den Unterschied bei der Generierung der Variablen.
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Schnittstelle
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Klicken
Sie auf den Button Schnittstelle um die Schnittstellenparameter
einzustellen. Für jedes M-BUS Gerät können unterschiedliche Parameter
eingestellt werden, somit können auch mehrere M-BUS Gateways /
Schnittstellen parallel verwendet werden. Da die Schnittstelle vor
jedem Auslesevorgang neu initialisiert wird, wär es auch möglich Zähler
mit unterschiedlichen Baudraten an einem Bus zu betreiben. Dies ist
aber nur dann möglich, wenn das M-BUS Gateway die Baudrate auch
dynamisch umstellen kann, nicht bei allen Gateways ist dies der Fall.
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Daten
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Klicken Sie auf den Button Daten um die Werte zu konfigurieren die vom M-BUS Gerät ausgewertet werden sollen.
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Faktor
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Hier kann ein Faktor angegeben
werden, der Wert aus der Abfrage wird mit diesem Faktor
multipliziert bevor dieser auf die generierte Variable übertragen wird.
Viele Geräte geben beispielsweise Temperaturen als Integer mit
1/10 Grad an. 20 Grad entspricht dann einem Integer Wert von 200. Gibt
man in diesem Fall einen Faktor von 0.1 an, wird gleich der Wert in
Grad ausgegeben und man muss diesen Später nicht an der Anzeige oder in
den Logiken korrigieren. Gleiches gilt beispielsweise wenn ein Wert in
Wh ausgegeben wird und man diesen in kWh, Faktor 0.001, umrechnen will.
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Offset
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Hier
kann ein Offset angegeben werden, der Offset wird zum Wert aus der
Abfrage addiert bevor dieser auf die generierte Variable übertragen
wird. Mit einem Offset können beispielsweise Zählerwerte vorgegeben
werden wenn ein Zähler getauscht wurde und der Zählerstand erhalten
bleiben soll.
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Status
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Zeigt den Auslesestatus und eventuelle Fehlermeldungen an.
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Daten
Jeder M-BUS Zähler schickt die Daten je nach Hersteller in
unterschiedlicher Reihenfolge. Daher ist es notwendig diese Reihenfolge
auch in der Konfiguration anzugeben. Um die Daten zu konfigurieren muss
der Zähler angeschlossen und Auslesebereit sein. Klicken Sie auf den
Button Daten um die Werte zu konfigurieren die vom M-BUS Gerät
ausgewertet werden sollen.
Wenn der Dialog sichtbar ist, wird das
Auslesen der Zähler an der Steuerung gestoppt. Ist gerade eine
Auslesung aktiv, kann diese nicht unterbrochen werden, daher kann es
notwendig sein einige Sekunden zu warten bis keine neuen Daten mehr im
Eingabefeld "Empfangen" ankommen bevor man den Button "Daten auslesen"
betätigt.
Insbesondere wenn der Zähler die Daten in mehrere Datensätze
aufteilt "Multi Frame", kann dies bis zu 10 Sekunden dauern. Wenn die
Nummer in der Spalte "N" bei 0 beginnt, ist dies der erste Frame und
die Daten können bearbeitet werden. Aus
Kompatibilitätsgründen kann dieser Vorgang nicht
automatisiert werden.
Klicken Sie auf den Button "Daten auslesen" um die Daten aus dem M-BUS
Gerät auszulesen. Im unteren Bereich werden die Daten als hexadezimale
Zahlenfolge angezeigt. In der rechten Spalte werden die Daten in
lesbarer Form und in der Reihenfolge wie sie das M-BUS Gerät sendet
dargestellt. Im M-BUS Protokoll ist nicht spezifiziert welche Daten
beispielsweise ein Zählerstand ist, dies kann man nur anhand der
Einheit erkennen. Beispielsweise sind Wh immer ein Zählerstand. Gibt es
mehrere Werte mit dieser Einheit, muss man den Wert mit der Anzeige am
Zähler vergleichen um den Wert mit dem Zählerstand herauszufinden.
Klicken Sie nun in der rechten Tabelle auf den Wert den Sie auswerten
möchten (mehrfach Auswahl ist möglich) und danach den Pfeil links,
damit wird der Wert in die linke Tabelle übertragen. Für alle Werte in
der linken Tabelle werden Variablen generiert und die M-BUS Daten an
diese Übertragen. Entscheidend ist der Index, dieser wird auch für die
Untergruppe der generierten Variablen verwendet. Beim Auslesen wird
dann immer der Wert mit dem eingestellten Index auf die Variable
übertragen.
Es ist zwar auch möglich die linke Tabelle manuell mit "+" zu
konfigurieren, dafür muss man aber wissen an welcher Stelle der
gewünschte Wert übertragen wird, diese Information liefern die
wenigsten Hersteller mit.
In der Spalte Name wird werden Typ und Einheit aus der rechten Tabelle
übernommen, dieser wird beim generieren der Variablen für den Kommentar
verwendet. Um den text zu ändern doppelklicken Sie auf die
entsprechende Spalte. Der Name kann frei gewählt werden und hat keinen
Einfluss auf das Auslesen des Wertes, hierfür ist nur der Index
entscheidend.
In den Spalten Faktor und Offset können zusätzlich ein Faktor
und ein Offset eingetragen werden (Doppelklick auf Spalte), vor der
Ausgabe an die Variable wird der Zähler mit dem Fakror
multipliziert und danach der Offset addiert.
Optionen
Klicken Sie auf den Button "..." um die Optionen anzuzeigen. Diese
Optionen sind nur verfügbar wenn eine Verbindung zur Steuerung besteht.
- Primäradresse programmieren:
Mit dieser Funktion kann eine neue Primäradresse programmiert werden.
Es erscheint eine Abfrage mit der aktuellen und der neuen ID, bei
erfolgreicher Änderung wird die Antwort des Zählern im Feld Empfangen
angezeigt. Tipp: Viele M-BUS Zähler sind standardmäßig mit den IDs 0 oder 254,255 vorprogrammiert.
- Baudrate programmieren:
Mit dieser Funktion kann der Zähler auf eine neue Baudrate eingestellt
werden. Bei erfolgreicher Änderung wird die Antwort des Zählern im Feld
Empfangen angezeigt.
Anschluss des M-BUS Gateways
Fehlersuche
Unter Diagnose werden Fehlermeldungen ausgegeben, beispielsweise wenn
eine Schnittstelle nicht geöffnet werden konnte, daher sollte man diese
ales erstes kontrollieren. Einige häufige Fehlerursachen sind folgende:
- Einstellung Schnittstelle. Die eingestellte Schnittstelle darf von
keinem anderen Prozess verwendet werden. Die onboard RS232 kann
beispielsweise auch von der Logik ABI Alarmanlage verwendet werden.
Fehlermeldungen, beispielsweise wenn die Schnittstelle nicht geöffnet /
initialisiert werden konnte, werden in der Diagnose ausgegeben, daher
sollte diese auf Fehlermeldungen kontrolliert werden.
- Verdrahtungsfehler an der seriellen Schnittstelle. RX/TX am
M-BUS
Gateway sind vertauscht (RX = Empfangen, TX = Senden). Bei jeder Abfrage muss die TX LED am Gateway
blinken bzw. kurz aufleuchten, Antwortet der Zähler, blinkt auch die RX
LED. Bitte Beachten: Die LED auf dem M-BUS Gateway beziehen sich auf
den M-BUS. TX bedeutet, dass Daten auf den M-BUS übertragen werden, RX
dass Daten am M-BUS empfangen werden.
Die Klemmen am M-BUS Gateway beziehen sich auf die RS232 Schnittstelle,
hier muss an der RX Klemme die TX Leitung der RS232 angeschlossen
werden , an der TX Klemme die RX
Leitung der RS232 Schnittstelle (bei 9 poliger Buchse Pin 3 = TX, Pin 2
= RX). Zudem muss GND (bei 9 poliger Buchse Pin 5) verbunden sein.
- Verdrahtungsfehler am MBUS.
Zu Testzwecken sollte man nur
einen Zähler am Bus anschließen, funktioniert dieser den
zweiten usw. M-BUS ist zwar grundsätzlich verpolungssicher, +/-
muss jedoch an allen Zähler gleich angeschlossen sein. Die
Spannung am M-BUS beträgt ca. 30V im Ruhezustand und sollte mit
einem Messgerät kontrolliert werden.
- Tipp: Die meisten M-BUS Zähler sind standardmäßig mit den IDs 0 oder 254/255 vorprogrammiert.
- Einstellungen der Schnittstelle prüfen. Baudrate,
Parity usw.
müssen mit den Zählern übereinstimmen, alle Zähler
müssen mit den
selben Schnittstellenparametern programmiert sein. Einstellungen vieler
M-BUS Zähler sind 2400 Baud, 8 Datenbit, 1 Stopbit und gerade
Parität, diese Einstellungen finden Sie in der Beschreibung des
M-BUS Gerätes.
- M-BUS Zähler sind nicht mit der richtigen Primäradresse programmiert, siehe Test mit Broadcast ID
- Batteriebetriebene Zähler haben meist eine Grenze was die
Abfrageintervalle betrifft. Die Zähler dürfen nur eine gewisse Anzahl
pro Stunde/Tag abgefragt werden, damit für die Batterie eine gewisse
Lebensdauer garantiert werden kann. Ist diese Anzahl überschritten,
antwortet der Zähler unter Umständen auch nicht mehr. Näheres finden
Sie in der Dokumentation zum Zähler. Erfahrungsgemäß ist ein
Abfrageintervall von einer Stunde bei den meisten Zählern kein Problem.
Test mit Broadcast ID
Mit der ID 254 und 255 (Broadcast) kann
der Zähler unabhängig von seiner
tatsächlichen ID ausgelesen werden. Für diesen Test darf nur
ein Zähler
am Bus angeschlossen und nur ein Zähler in den Einstellungen aktiv
sein. Manche Zähler unterstützen das Auslesen über die
Broadcast ID nicht, viele Zähler sind mit der ID 0 vorprogrammiert.
- Geben Sie die ID ein
- Einstellungen speichern (Play/Login Button)
- Klicken Sie auf Daten und im Dialog dann auf Daten auslesen
- Antwortet der Zähler ist die Verdrahtung in Ordnung
- In der Antwort sieht man dann auch die aktuelle Zähler ID:
68 7E 7E 68 08 03 ...
In Byte Nummer 6 (in diesem Beispiel ID3) wird die Zähler ID
Hexadezimal ausgegeben. Die gesendeten / empfangenen Daten werden auch
in der Diagnose im Reiter M-BUS ausgegeben.